Ganz zu Beginn, das Klavier und Flügel wurden mit der Entwicklung der Gußplatte konstruiert also seit dem ist die Konstruktion, man kann sagen, ausgereift, seit dem hat sich nicht so sonderlich viel verändert. Wir erfinden das Piano auch nicht neu, wir reagieren eher auf Einflüsse, der Satz des alten Hasen ist zwar abgedroschen, hat micht früher sehr genervt, aber sage es heute selber, gab es alles schon mal, wurde alles schon mal gemacht und probiert.
Aber der Reihe nach, vielleicht hilft einiges von meinen Zeilen einiges besser zu verstehen, warum so viele wiedersprüchliche Aussagen.
Noch mal ganz zu Beginn, es ist meine Meinung, meine Erfahrung, evtl. meine Geschichte. Wenig wissenschaftlich belegbar, gern auch vieles anders zu sehen oder zu diskutieren. Dennoch ist es mir einfach ein Anliegen!
Wo fange ich an, evtl. mal bei der netten Jahrhundertwende, ne ne nicht 2000, ich meine 1900. Da fällt mit direkt meine Oma schon ein, Sie erzählte mir mal was von vor dem Krieg, da war ich so 14 Jahre, ich dachte so, hä, die ist doch alt, dass paßt doch alles nicht zusammen, bis ich schnallte, sie sprache nicht vor dem 2. Krieg, sondern vor dem 1. Krieg, alles irre wie die Zeit so rennt.
Also 1900, es wurden sehr viele Instrumente da schon gebaut, heute sagt man oft die Schönen, Gründerzeit, nußbaum, reich verziert, runde Konsolen. Ja sie waren schön, diese sind aber wirklich meist zu alt, oft noch eine sogenannte angesetzte Platte, der Kammerton noch tiefer, die Konstruktion nicht so stabil wie dann so ab 1925, diese Insrumente würde ich gerne noch raus lassen, schön ja, klanglich eher, nunja, diese repariere ich zwar auch nach Kundenwunsch, sind aber dann eher ideelle Dinge, Sinn für das Instrument meist nicht.
Die Zeiten sind mir nicht so bekannt und überliefert, also vor dem 1. Krieg in Deutschland, auch wenn meine Großeltern dies ja erlebt haben. Außer von meiner Oma ist da nicht viel erzählt worden.
Zu dieser Zeit begann aber bald mein Opa schon, der so um 1915-1926 bei Bechstein in Berlin war, also diese Instrumente der 30er Jahre auch mit gebaut hat. Natürlich wurde hier viel überliefert. Zu mienem Vater und Onkel, beide sind ja der Tradition gefolgt.
Wenn man sich so alte Filme mal ansieht, ganz aktuell ja gerade Babylon Berlin, wußte man zu der Zeit wohl sehr gut, wie man sich amüsiert, getanzt, musiziert, gemeinsam, auch in den so schweren Zeiten, überall standen auch Flügel, Bechstein war ja schon riesig und hat sehr viel verschifft nach Amerika und in die ganze Welt.
Zu dieser Zeit war Bechstein mit Blüthner und evtl. Feurich überall vertreten, auf fast alle Bühnen standen auch die Instrumente, noch nicht Steinway, sie kamen später
Zu dieser Zeit hatte man vielleicht mehr Zeit, zumindest mal mehr Hände, die ein Instrument bauten. Hauptgund für mich, warum die guten 30er Jahre Instrumente so gut waren, Holz wurde lange und behutsam getrocknet und ausgewählt. Ferner gab es noch nicht so viel, ich nennen es mal Druck aufs Material, die Hölzer wurden wenn überhaupt mit der Zwinge per Hand verleimt, parallel ausschließlich mit Warmleim, oft auch nur gespannt mit Latten, die etwas gebogen unter die Decke gespannt wurden, es wurden kaum Holzfasern gequetscht, zerstört, Energieausbreitung unterbrochen. Parallel nahm man in der Tat nur sehr edles Material, gut ausgesucht, man nahm sich Zeit und hatte im Kollektiv enormes Wissen. Vieles wurde ausprobierrt vorher, Stegverläufe, Resonanbodendicken, Resonanzbodenwölbung, vieles kommt aus diesr Zeit was perfektioniert war. So manch alter Steg der guten Instrumente nach fat 100 Jahren sieht so aus, als wenn er letzte Woche gefertigt wurde.
Parallel wurde der Hammerkopffilz noch nicht so dicht gepreßt wie später, der Rohstoff, Wolle vom Schaaf war gut, weil Tiere meist natürlicher und länger lebten, sie lieferten sozusagen besseres Material. Das Gleiche gilt für Leder.
Es war zum einen dicker, da Tiere länger lebten als heute, so dickes Fell, bzw. Haut bekommt wohl heute kein Tier mehr, ein Thema für sich, parallel gab es Gerbverfahren, ich glaube auch hier weiß keiner mehr wie genau, die ein Leder sehr weich und dennoch strapazierfähig herstellten. Fast jeder Klavierbauer ist immer wieder entzückt, so ein Leder nach 100 Jahren bei z.B Blüthner oder Bechstein in der Hand zu haben. Verschlissen? Nein. Hart? In keinster Weise, butterweich als wenn es vor kurzem verarbeitet wurde, fest mit dem Untergrund mit Warmleim verbunden. Dies gibt es in der Tat heute nicht mehr. Die Gerbverfahren waren zum großen Teil auch hochgiftig, man wusste es wohl nicht besser, oder vielleicht hat man auch den Gesundheitschutz der Menschen noch nicht So im Fokus gehabt. Tolles Leder war es ohne Zweifel, aber halt auf die Kosten der Gesundheit der Menschen. Diese ganze Verfahren wurden später verboten .
Ich habe noch meinen Vater im Ohr. Thema Gußplatten. Irgendwann in den 80er Jahren sah ich ein Bild, wo Gußplatten draußen standen. Ich fragte meinen Vater, ist das alles Schrott? Er lächelte, ne ganz im Gegenteil, sie reifen. Früher hat man Gußplatten draußen über zwei Winter und Sommer gelagert, sie sollten sich dadurch entspannen. Ob da nun wirkluch was dran ist, ich kann es nicht sagen, ob da wirklich was im Grauguß passiert ist,
ich weiß es nicht aber es zeigt gut den Ansatz der Zeit. Nicht fix ein Klavier zusammen bauen, viel Zeit, Geduld, Sorgsamkeit und handwerkliches Können führte zum Erfolg.
Was immer wieder erstaunlich für mich ist. Gerade in diese nach heutiger Ansicht so schweren Zeit wurden so tolle Produkte gebaut, nicht nur Instrumente, auch Möbel Häuser etc sind ja eher für die Ewigkeit gebaut. Ein Thema was sich später fast ins Gegenteil geändert hat. Erste Krieg ja gerade hinter sich, Inflationszeit in Etappen, teilweise gab es Probleme mit Buntmetallen. Dies sieht man heute noch bei so manchen alten Klavier, Schloß und Scharniere nicht aus Messing, auch Kupfersaiten wurden duch Eisenumspinnungen ersetzt oder der rote Resonanzbodenlack. Was das auch immer war, ich glaube gut für die Atemwege war der nicht, aber heutzutage haben wir ja immer gute Masken auf, dass war damals allerdings anders.
Weiter mit den Mechanik und Klaviaturherstellern. Renner, wie später, war da noch nicht so ein Thema, es waren oft Langer oder Schwander Mechaniken, auch diese waren von einer Güte, die heute nur noch sehr schwer zu finden.
Das Zusammenspiel edelster gut getrockneter Hölzer, perfekter Filz und Leder, glatte Graphitierungen z.B an der Stoßzunge, dann Zusammenbau von unglaublich guten Handwerkern brachten einfach ein perfektes Produkt hervor.
Und zum Schluß die Oberfläche. Diese Schellack Oberflächen zu dieser Zeit, unfassbar gut, gerade, glatt, Perfektion trifft es halt. Wie viele Polierer, es war damals ein eigener Beruf, wie lange an einem Flügel verbracht haben, heute muss man gar nicht erst anfangen zu rechnen. Dafür würde man heute wohl zwei neue komplette Flügel aus China bekommen. Ich kenne dies auch nur von Erzählungen meines Vaters, er musste wohl als Lehrling und Geselle sehr viel auch polieren und sagte mir später, Thomas, als ich 1959 den Betrieb übernahm, habe ich mir geschworen, ich fasse nie wieder einen Ballen an. Er blieb sich treu. Und er war ein Arbeitstier im wahrsten Sinne, ihm war nichts zu schwer, also muss das eine unglaublich schwere und nervieg Arbeit gewesen sein. Ich habe in meinem Berufsleben niemanden kennen gelernt, der diese Schellack Oberfläche so hinbekommt.
Es gab zwar einige die es sagten, ja mache ich auch, selbst in historischen Restaurationen, nicht nur für Instrumente, dennoch, für mich war es nicht vergleichbar. O.K. gut ja, aber diese Perfektion, leider nein.
Ich höre dann mal auf so zu schwärmen, aber aus Klavierbauersicht einfach nur schön. Nicht umsonst schreibe ich oft, Hochachtung der damaligen Handwerkskunst, Ihr alle habt in der Tat großes geleistet.
Die dann folgenden Jahre sind schnell erzählt, wir alle kennen die schlimme Zeit, so die letzten Instrumente aus der Zeit findet man noch aus 1933, 1937, dann hatte man etwas anderes zu tun, die Männer wurden benötigt, die Fabriken entweder geschlossen oder später zerstört. Der Krieg war da, allerdings wurde auch zu dieser Zeit gestimmt, repariert, zusammgeflickt, denn gefeiert wurde trotzdem und in einigen Kreisen standen eine Menge Instrumente.
1945, danach braucht niemand ein Instrument, es gab in der Tat viel mehr anderes zu tun, unsere Eltern und Großeltern bauten alles wieder auf, irgendwie, zum einen traurig, zum anderen war der Krieg vorbei und man schaute nach vorne, schlimmer konnte es nicht werden, jetzt dachte man positiv, tat was getan werden musste, man baute das spätere Wirtschaftswunder auf, gemeinsam, mit so vielen schlimmen Erinnerungen.
Nun kommt aber Steinway ins Spiel, oder besser gesagt auf die Bühnen, ich schrieb ja, damals noch nicht so ein großese Thema wie heute.
Vieles was halt Deutsch war, war halt schlecht oder zumindest schlecht angesehen. Die so vielen Instrumente waren entweder auch zerstört, viele wurde dann aber auch von den Besatzungsmächte verbrannt, altes deutsches Kulturgut erinnerte zu sehr an die schlimmen Zeiten.
Ferner gab es die Produktionststätten so ja auch nicht mehr, und selbst wenn, die Leute waren ja nicht mehr da. Dies auch ein Hauptgrund, warum nicht wirklich etwas überliefert ist. Man sagt heute so salopp, hmm, alte Handwerkskunst, wie haben die das eigentlich gemacht, nicht nur bei uns im Gewerk
Aber es waren ja viel Amerikaner hier, Steinway in Amerika war da, die Instrumente schnell beschafft, somit war es nur logisch, dass so viele Steinway Flügel schnell auf die Bühnen kamen, sie konnten einfach liefern was andere gar nicht konnten. Das Steinway dies dann später perfekt auch genutzt hat, perfektes Marketing sagt man heute, steht außer Frage. Ob sie wirklich nun die besten sind oder waren, möchte ich gar nicht beurteilen. Ich persönlich finde es nur etwas schade, dass es dadurch heute recht langweilig für mich ist, die Vielfalt der verschiedenen Musikinstrumente hat für mich gelitten, schlimmer noch, finden kaum noch statt. Halt fast immer ein Steinway D, ja auch ich stimme ihn gerne, mit einem technisch perfekten Künstler. Für mich irgendwie halt schade, denn woanders das gleiche Konzert mal mit einem Bechstein zu hören, Blüthner, Sauter, Steingraeber, Fazioli etc, fände ich persönlich nicht nur schön, es würde musikalisch auch bereichern, aber so ist es halt und ich gönnen es Steinway auch. Aber so eine Aussage, nicht nur von mir, auch von anderen guten Klavierbaumeistern, ist halt auch nur ein Flügel, trifft es glaube ich ganz gut auf den Punkt. Toll ja, ohne Frage, aber es gibt halt auch noch andere tolle Instrumente.
Nun kommen dann so die 60er Jahre, diese möchte ich fast ausklammern, es wurden da so die ganz kleinen Instrumente gebaut, oft sogar unter einen Meter, diese waren alle nicht wirklich gut, ferner war gutes Material auch noch Mangelware, sie spielen kaum eine Rolle, auch als gebrauchte Instrumente nicht.
Dann beginnen die 70er Jahre, es wurden weltweit unglaublich viele Instrumente gebaut. Wenn das Klavier früher eher von der besser gestellten Schicht genutzt wurde, war es nun der breiten Masse möglich ein Klavier zu erwerben. Damals war die Nachfrage größer als das Angebot. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie mein Vater auf der Frankfurter Messe war um Klaviere zu kaufen. Nicht nur ein paar, man musste für das ganze Jahr ordern sonst hatte man nichts anzubieten. Damals haben wir viel mit PETROF zusammen gearbeitet, natürlich mit den Instrumenten aus den neuen Ländern. Yamaha kam langsam auf, andere Instrumente aus Fernost eher noch wenig. Ich kann mich noch gut an ein Bild erinnern was ich im Kopf habe, mein Vaber stand am Stand bei Ibach und fragte ob er Instrumente beziehen kann, Herr Ibach stand auf einem Podest, schaute also von oben herab und schüttelte den Kopf. Damals war ich noch sehr jung und dachte, wie arrogant behandelt er denn meinen Vater. Genau hier lag bzw. Liegt heute ein sehr großes Problem der kompletten Branche, dazu aber später noch mal mehr.
es ging also alles gut, die Klaviere verkauften sich von alleine, Rabatte gab es nicht, es gab Gebietsschutz , die Vergleichbarkeit war kaum möglich, Internet noch kein Thema.
ich glaube zu dieser Zeit wurden in Deutschland 40000 Instrumente im Jahr gebaut.
durch die Masse kamen auch Serienhersteller ins Spiel, insbesondere die Firma Renner, die in der Regel das gute Spielwerk lieferte. Renner war in fast jedem deutschen Klavier verbaut, dazu die guten Klaviaturen von Kluge oder Laukhuff, eine gute Kombination, durch die Serienproduktion hatte man viele gute Mitarbeiter, die in Massen die Instrumente fertigten, immer noch viel in Handarbeit, es passte alles zusammen. Damals kam ich dann auch so langsam dazu, für meinen Vater waren es eher so Standardklaviere, gut für den Preis, aber man merkte ihm schon an, wenn er so ein 30er Jahre Bechstein, Blüther, Seiler unter den Fingern hatte war es anders. Das ist Qualität sagte er. Er schüttelte irgendwann den Kopf, als man so von üblicher Tischlerplatte auf dann aufkommende Spanplatte wechselte. Wenn er gewusst hätte, dass war nur der Anfang der Sparmaßnahme, es wurde leider nicht besser, ganz im Gegenteil.
Parallel gab es in allen Schulen noch Musikunterricht, überall Chöre, Kirchen, große Firmen, ja selbst Polizeichor, Hoesch Chor oder bei Brauereien. Es war noch angesehen, fast jeder hatte auch ein Klavier zuhause, es gab zu tun ohne Ende. Es gab auch gut Nachwuch, fast jeder bildetet aus, hatte auch eigene Werkstätten, Lehrlinge, Gesellen, Meister. Ui, wenn ich so schreibe, coole Zeit, heute eher undenkbar.
natürlich ging das nicht ewig so weiter. so in den 80er, 90er Jahren veränderte sich so einiges. Zum Einen gab es eine Marktsättigung, so langsam waren die Asiaten mehr als stark, insbesondere Yamaha, die Kosten in Deustchland in klassischer Produktionsweise wurde immer teurer, der nun stetig wachsende Anteil der jungen gebrauchten Klaviere wurde ein Thema. Dann kam irgendwann der Zeitpunkt, als. China sehr preiswerte Instrumente auf den Markt warf, nicht unbedingt gut, aber man bekam plötzlich ein neues Klavier für 2000 € oder 2500€, die Deutschen kosteten erheblich mehr. Man kennt es ja aus fast allen anderen Produkten, am Anfang waren sie billig und schlecht, wurden aber besser, es kam immer mehr Druck auf den Markt.
nun aus meiner Sicht der Kern des Problems. Die guten deutschen Hersteller standen alle auf zu hohem Roß, waren überheblich, fast undenkbar, dass sich Herr Ibach, Herr Schimmel, Frau Seiler und wie sie alle hießen an einen Tisch setzen um nach Lösungen zu suchen, evtl. Gehäuse und Polyester in einer Fabrik herstellen, als jeder so für sich alleine. Es wurde auch geredet, aber leider zu wenig, man glaubte nicht, dass man in solche Probleme kommen wird, denn man war ja halt der Beste, auf der ganzen Welt. Für mich der absolute Fehler, dass man den Export nicht zusammen organisierte, sich zusammen in z.B Amerika positioniert, mit Händlern zusammen arbeitet, heute wird es praktiziert, damals irgendwie nicht möglich, so ist nun einer nach dem anderen verschwunden oder ist in Hand von Chinesen, Koreanern oder ganz anders aufgestellt wie Steinway oder Bechstein. Die frühere Tradition der Familien geführten Betriebe ist nun Geschichte.
Leider wird der Feheler der Hersteller nun wieder unter den Dienstleistern wiederholt, es gibt wenig Zusammenarbeit, ganz im Gegenteil, ein weiteres großes Thema lief parallel. Durch die fetten Zeiten im Verkauf waren viele der Meinung, wozu soll ich die Werkstatt weiter betreiben, Kosten, viele Mitarbeiter, Aufwand, das Geld kommt ja aus dem Verkauf.
natürlich gibt es immer auch findige Menschen und dachten, o.k. Wenn die Reparaturen keiner machen will, bauen wir was großes auf, eher nicht in Deutschland, sondern in Polen. Da die dortigen Hersteller auch nicht überlebt haben, wurde es genutzt um dort die Reparaturaufträge zu bündeln, die Arbeitslöhne waren vergleichbar gering. Es wurden also im großen Stil die Instrumente in ganz Europa gesammelt, dort repariert, der Händler musste nur ein paar Mails senden und verdient Geld ohne selber etwas machen zu müssen.
soweit ja auch erst mal nicht verwerflich, es ist noch nicht allzu lange her, wo ich fast belächelt wurde, warum hältst du denn die Werkstatt, schick doch weg, ist doch viel einfacher. Dafür bin ich aber nicht Klavierbaumeister geworden und ganz ehrlich, heute lach ich gerne etwas zurück, ach ihr verkauft nicht mehr so viel, in der Werkstatt läuft es eigentlich sehr gut.
nun aber das Problem, dadurch gibt es heute kaum mehr Werkstätten hier, das Wissen und Praktiken der Alten stirbt halt weg, viel zu wenig junge Menschen lernen es, es wird ja kaum mehr repariert, schon gar nicht mit alten Materialien, es wird wenn überhaupt eher ausgetauscht.
Somit sterben wir im wahren Sinn des Wortes einfach aus.
natürlich ist auch ein Thema, dass wir zwar sehr Nachhaltig sind, dies aber nicht zur Konsum und Marktwirtschaft passt, dass Produkt hält 100 Jahre oder noch mehr, wie soll es gehen wenn ja auch weiter produziert wird. Nun fühle ich mich selber als der alte Hase, wahrscheinlich schreibe ich es deshalb einfach mal so auf, evtl auch für junge Klavierbauer die evtl. Etwas hier nutzen können, erledige meine Arbeiten, stimme hier in Theatern und bei Privatleuten gerne das Instrument , repariere gerne auch Ihr Instrument, gerne auch aus den 30er Jahren 😅 und fahre ferner als mobiler Klavierbaumeister mit dem Wohnmobil durch ganz Deutschland und berate Sie gerne direkt Vorort.
vielleicht tauchen Fragen auf, die ich gerne beantworte
Lieben Gruß Thomas Reisberg
Stand November 2023
PS. Ich muss doch noch was ergänzen. Nun arbeiten wir an diesen Instrumenten und ich schreibe so über gut 100 Jahre aus meiner Sicht aus 2023. irgendwie eine kurze Zeit finde ich und es gab noch so viel in dieser Zeit, Teilung Deutschland, Mauerbau, Kuba Krise, Öl Krise, Börsenkrise, Immobilien Blase Amerika, Wiedervereinigung, in letzter Zeit Corona, Ukraine Krieg, jetzt Israel, so vieles mehr, ganz aktuell Benko Blase und und und. Ich habe irgendwie das Gefühl, wenn man das so im Zeitraffer schreibt, wiederholt sich alles. Ich schrieb ja auch, so wie die Alten immer sagen, war alles schon da, wird wieder, kommt alles wieder. Ob wir es irgendwann und irgendwie mal schaffen so als Mensch, aus der Vergangenheit zu lernen, ich bin skeptisch!